🎧 Neue Episode zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und seine Folgen für den Finanzsektor – jetzt reinhören:
Ab dem 28. Juni 2025 müssen viele Unternehmen der Privatwirtschaft barrierefreie Produkte und Dienstleistungen anbieten – darunter auch Banken und FinTechs. In einer neuen Podcast-Folge von „Alles Legal – FinTech-Recht kompakt“ erklärt Annerton-Anwältin Katharina Wagener, was das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und die dazugehörige Verordnung zum BFSG konkret bedeuten.
In dieser Episode erhalten Sie Antworten auf folgende Fragen:
Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?
Das BFSG setzt die europäische Richtlinie (EU) 2019/882 um und soll Barrieren im Alltag abbauen. Es verpflichtet erstmals auch private Unternehmen zur Barrierefreiheit – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Finanzbranche.
Welche Produkte und Dienstleistungen sind betroffen?
Barrierefrei gestaltet werden müssen künftig unter anderem:
- Zahlungsterminals
- Mobile Apps
- Onlinebanking-Portale
- Konto- und Kreditdienstleistungen
- Digitale Informationsangebote
Diese müssen verständlich, zugänglich und nutzbar sein – etwa durch:
- Sprachausgabe-Funktionen
- Hohe Farbkontraste
- Unterstützung durch assistive Technologien
- Leichte Sprache
Wer ist vom BFSG betroffen – und wer nicht?
Nicht jedes Unternehmen fällt unter die neuen Regeln:
- Kleinstunternehmen (weniger als zehn Mitarbeitende und unter 2 Mio. € Jahresumsatz) sind ausgenommen.
- Alle anderen Unternehmen müssen handeln – und zwar je nach Produkt:
- Bestehende Produkte: Übergangsfristen gelten.
- Neue Produkte ab dem 28. Juni 2025: müssen BFSG-konform sein.
Welche Folgen drohen bei Verstößen?
Unternehmen, die die neuen Anforderungen ignorieren, riskieren:
- Bußgelder bis zu 100.000 Euro
- Verkaufsverbote für Produkte
- Klagen durch betroffene Personen oder Verbände
Barrierefreiheit ist ein Thema mit gesellschaftlicher Relevanz – und wirtschaftlicher Dringlichkeit
Die Umsetzung des BFSG ist Teil einer umfassenden EU-Strategie zur Inklusion. Für Unternehmen der Finanzbranche bedeutet das: Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein Business-Must-Have.
„Barrierefreiheit betrifft nicht nur öffentliche Stellen – sie wird zum Wettbewerbsfaktor in der Privatwirtschaft“, sagt Annerton-Anwältin Katharina Wagener in der aktuellen Podcast-Folge.
Fazit: Jetzt handeln – sonst wird’s teuer
Die Frist ist kurz, der Handlungsbedarf hoch. Finanzdienstleister sollten sich umgehend mit den Anforderungen auseinandersetzen und bestehende Angebote überprüfen. Die gute Nachricht: Wer jetzt investiert, kann nicht nur regulatorische Risiken vermeiden, sondern auch Kundenzufriedenheit und Reichweite steigern.
Nächste Woche vertiefen wir das Thema Barrierefreiheit und schauen in Teil 2 auf die praktische Umsetzung des Gesetzes.
Über diesen Podcast
Alles Legal – Fintech-Recht kompakt liefert jede Woche spannende Insights zum Thema Recht und Compliance im Banking.
Der Podcast ist eine Kooperation zwischen Payment & Banking und PayTechLaw. Wir erklären Ihnen die rechtlichen Entwicklungen der Finanzwelt kompakt, verständlich und jeden Mittwoch neu. Seit 2021 geben die PayTechLaw-Autor:innen und Annerton-Rechtsanwälte dem Podcast die nötige Tiefe, ohne dabei im Juristen-Kauderwelsch zu versinken. Egal ob PSD3, DORA oder FiDA: Wir liefern Ihnen den Kontext, den Sie brauchen. In 20 Minuten. Ohne Umwege.